Ein neuer Fall mit der Kripo Norden ist jetzt erschienen und aus diesem Anlass haben wir dem Autor Stefan Albertsen ein paar Fragen gestellt.
»Die Frau im Wohnmobil« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Was erwartet interessierte Leserinnen und Leser?
Stefan Albertsen: Dieses Mal kann die geneigte Leserschaft sich an einer gesplitteten Ermittlung »erfreuen«, denn während Hilka Martens den namensgebenden Fall bearbeitet, zieht es Axel Groot nach Emden, wo er Dat Otto Huus besucht. Aber nicht nur. Er startet oder besser vertieft eigene Ermittlungen und holt sich dabei jemanden zu Hilfe, der … nein, das verrate ich hier nicht. Selberlesen ist angesagt. 😉
Eine Frau mit vielen Pässen, die zwischen mehreren Identitäten hin und her wechselte – das klingt nach organisierter Kriminalität …
Stefan Albertsen: Ja, das tut es tatsächlich. Leider ist es in unserer Zeit immer noch so, dass Menschen, zumeist mit – na, drücken wir es mal vorsichtig aus – zweifelhaften Motivationen, über eine ganze Reihe gefälschter Identitäten verfügen und damit auch über mehrere gefälschte Pässe oder andere nicht minder ungesetzlich gefertigte Ausweispapiere. Auf diese Weise ist es für die Strafverfolgung besonders schwierig, in Straftaten, die mit illegalen Grenzübertritten in Verbindung stehen, korrekt zu ermitteln und eventuell weitere zu vereiteln. Und als bei der Toten im Wohnmobil ebensolche Dokumente gefunden werden, scheint der Fall glasklar zu sein und in eine ähnliche Richtung zu laufen, wie in der Frage von Ihnen angesprochen. Doch ist wirklich alles so glasklar?
Sie hatten bereits erwähnt, dass Axel Groot in diesem Buch eigene Ermittlungen anstellt. Deshalb ist er ja auch bei dem Brand des Wohnmobils vor Ort. Was für Nachforschungen stellt der Hauptkommissar der Kripo Norden denn an?
Stefan Albertsen: Seit Band 1 der Kripo-Norden-Reihe wird Axel Groot vom schrecklichen Schicksal seiner Eltern umgetrieben. Seitdem Piet und Janne Groot gestorben sind, plagt ihn der Verdacht, dass sie nicht bei einem Unfall ums Leben kamen, sondern ermordet wurden. Allerdings gab und gibt es dafür keine ausreichenden Beweise. Der Gerichtsmediziner und die zuständigen Polizeibeamten erkannten auf Unfalltod. Zwischenzeitlich meinte Axel, er habe sich geirrt, doch Karo Lenhuus, die ihm unter falschem Namen eine Liebesbeziehung vorgaukelte, erklärte Hilka, während sie im Sterben lag, dass seine Eltern tatsächlich ermordet wurden. Und damit wurde dieser Fall wieder heiß. In Band 7 stolperte Axel über weitere Hinweise, denen er im aktuellen Buch unbedingt nachgehen will. Dazu braucht er aber Hilfe von außerhalb und er muss sich dafür nach Emden begeben. Doch was erwartet ihn dort?
Sie sind der Physiotherapeut, der Krimis schreibt! Bringen die Gespräche mit Ihren Patienten Sie etwa auf »kriminelle« Gedanken, die Sie dann in Ihren Ostfrieslandkrimis verarbeiten?
Stefan Albertsen: Oh, was für eine gemeine Frage … und gleichzeitig sehr reizvoll, als Idee für einen zukünftigen Roman. Hmm, darüber muss ich mal nachdenken. 😉 Aber ernsthaft jetzt … Also, natürlich geht es, wenn Patienten zu mir kommen, vorrangig um sie und ihre gesundheitlichen Probleme und nicht um das Ersinnen von spannenden Kriminalgeschichten. Allerdings kenne ich viele meiner Kunden mittlerweile seit einigen Jahren, und so bestimmen selbstverständlich auch private Gespräche die Zeit, die wir miteinander verbringen. Und ja, dabei geht es auch hin und wieder um meine Autorentätigkeit. Aber es kommt nur selten vor, dass Patienten Ideen an mich herantragen oder mich auf »kriminelle« Gedanken bringen. Meistens wird gefragt, woher ich meine Einfälle beziehe oder wie ich auf dieses oder jenes Thema komme. Die Leser meiner Geschichten – ja, einige derer, die bei mir auf der Behandlungsliege Platz nehmen, gehören zur Kripo-Norden-Leserschaft – fragen dann und wann mal, wie es weitergeht mit dieser oder jener Figur. Das kam besonders häufig vor, als Ludger Vogt im Koma lag. Aber ich bin eisenhart und verrate nichts von dem, was geplant ist. Hand drauf und nicht gelogen. Allerdings springen in mir während dieser Gespräche auch oft gedankliche Glühbirnen an, aber weniger aufgrund von äußeren Eingaben als mehr durch den Umstand, dass diese Unterhaltungen die eine oder andere Hirnwindung in mir anregen. 😉 Wenn das passiert, bedanke ich mich bei der entsprechenden Patientin oder dem Patienten vor mir und ernte nicht selten leicht verwirrte Mienen, denn die Armen wissen dann gar nicht, wie sehr sie mir geholfen haben. 😉
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi von Stefan Albertsen
“Was ist denn da los?“ Auf einem abgelegenen Feld im ostfriesischen Norden geht mitten in der Nacht ein Wohnmobil in Flammen auf. Zum Zeugen wird ausgerechnet Hauptkommissar Axel Groot, der aufgrund einer privaten Ermittlung in der Nähe ist und sofort die Einsatzkräfte alarmiert. Beim Löschen des Brandes macht die Feuerwehr einen grausigen Fund. In dem Wohnmobil liegt die Leiche einer Frau! Schnell wird klar: Die Frau wurde getötet, und mit dem Brand des Wohnmobils sollten die Spuren verwischt werden. Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens von der Kripo Norden müssen als Erstes herausfinden, wer die Tote überhaupt gewesen ist. Sie trug eine Vielzahl an Pässen bei sich und wechselte offenbar zwischen unterschiedlichen Identitäten. Die ostfriesischen Ermittler gehen auf Spurensuche und enthüllen nach und nach die unglaubliche Geschichte, die die Unbekannte schließlich nach Ostfriesland führte …
Der Ostfrieslandkrimi »Die Frau im Wohnmobil« ist als Taschenbuch und als E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Einen Übersicht zur Reihenfolge dieser Serie finden Sie hier.
Mehr über die Ermittler der Kripo Norden können Sie im Steckbrief erfahren.
Das Team von Ostfrieslandkrimi.de wünscht viel Spaß beim Lesen!