Ein neuer Fall mit der Kripo Norden ist jetzt erschienen und aus diesem Anlass haben wir dem Autor Stefan Albertsen ein paar Fragen gestellt.
»Tod beim Spökenkieken« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Was erwartet interessierte Leser?
Stefan Albertsen: Es geht um Mord, Liebe, Drama, Intrigen und die Kunst, ‚durch eine Tür zu schlüpfen‘. Das alles vermischt sich zu einer – hoffentlich – abwechslungsreichen Geschichte vor dem Hintergrund einer esoterischen Messe, die in Lütetsburg, nicht weit von Norden entfernt, abgehalten wird.
Spökenkieker sollen ja bevorzugt in Friesland zu finden sein. Was hat es damit genau auf sich?
Stefan Albertsen: Wörtlich heißt es Spöken = Spuk oder Geist und Kieker = Seher. Seit jeher bezeichnet man so in Norddeutschland Menschen, die angeblich (oder tatsächlich?) hellsichtig sein sollen. Der Begriff wird oft auch im Zusammenhang mit Personen benutzt, die vorgeben, über spezielle Fähigkeiten wie etwa die Geistheilung zu verfügen, oder die in der Lage sind, Geister und andere übernatürliche Phänomene, die dem Normalsterblichen verborgen bleiben, sehen zu können.
Laut Umfragen und Statistiken werden alternative Heilmethoden – die natürlich ein weites Spektrum umfassen – immer beliebter. Etwa die Hälfte der Deutschen hat schon darauf zurückgegriffen, deutlich mehr als noch vor 20 Jahren. Wie kamen Sie auf die Idee, den Tod einer Geistheilerin in den Mittelpunkt Ihres neuen Kriminalromans zu stellen?
Stefan Albertsen: Ich möchte vorausschicken, dass ich nicht zu jenen Menschen gehöre, die das Übernatürliche und Wissensgebiete, die sich damit beschäftigen, ablehnen oder lächerlich machen. Ganz im Gegenteil. Als Physiotherapeut erlebe ich immer wieder, dass es so etwas wie einen positiven Energieaustausch zwischen zwei Menschen geben kann, wobei dieser oft dazu führt, dass diejenigen, die unter einer schweren Erkrankung oder an den Folgen einer nachwirkenden Verletzung leiden, dadurch einen positiven Schub erhalten können. Ich glaube zum Beispiel an die Akupunktur, deren Grundprinzipien aus dem alten Asien stammen und auf der Meridianlehre und der Energieverteilung im Körper beruhen. Alles Dinge, die noch nicht einwandfrei mit naturwissenschaftlichen Methoden nachweisbar sind. Ihre Wirkungen sind aber in vielen Fällen unbestreitbar. Außerdem bin ich selber schon zwei Menschen begegnet, die, völlig uneigennützig, heilende Kräfte einsetzten, um anderen Menschen zu helfen, und denen ich, als eher skeptischer Beobachter, zugestehen würde, dass da Kräfte am Wirken waren, die man sich eben nicht so ohne Weiteres erklären kann. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, und das sind eben jene Menschen, die vorgeben, über derartige Fähigkeiten zu verfügen, und auf betrügerische Weise das Vertrauen von Hilfesuchenden zu erschleichen versuchen. Also Menschen, die man ruhigen Gewissens als Betrüger oder Scharlatane bezeichnen kann. Sie lullen die Verzweifelten ein und ziehen ihnen mittels dubioser Suggestionen und seriös erscheinender TV- oder Internet-Auftritte das Geld aus der Tasche. Ich muss gestehen, dass mich so etwas wirklich verärgert und wahrscheinlich ist aus diesem Grunde die Figur der Fruu Mariann entstanden, die in meinem zweiten „Kripo Norden“-Band einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer fällt.
Welche ostfriesischen Schauplätze spielen in »Tod beim Spökenkieken« eine Rolle?
Stefan Albertsen: Da ist zunächst einmal das wundervolle Hotel „Friesenwohl zu Lütetsburg“, in dem die „Fruu-Mariann-Convention“ stattfindet. Aber leider ist das Hotel fiktiv und kann daher in Wirklichkeit nicht besucht werden. Schade. 😉 Aber ernsthaft: Ich habe mich in diesem Band auf das wunderschöne Wasserschloss zu Lütetsburg konzentriert und es in einigen Szenen ausführlich beschrieben. Zudem gibt es wieder Eindrücke aus der schönen Stadt Norden und dem herrlichen ostfriesischen Umfeld.
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi von Stefan Alvrechtsen
Ein brisanter Mordfall stört die Idylle im ostfriesischen Lütetsburg. Im Hotel ›Friesenwohl‹ hat die bekannte Geistheilerin Fruu Mariann zu einem Treffen geladen, doch alle weiteren Veranstaltungen müssen abgesagt werden, denn Fruu Mariann liegt erwürgt im Konferenzraum!
Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens von der Kripo Norden müssen in diesem Fall mit viel Fingerspitzengefühl ermitteln: Während Kritiker das »Spökenkieken« für pure Abzocke halten, schwören andere auf den Erfolg der alternativen Heilmethode.
Ist etwa ein radikaler Esoterik-Gegner für den Mord verantwortlich, oder liegen die Motive vielmehr im privaten Bereich? Wer war Fruu Mariann wirklich? Und haben es die Kommissare mit einem oder mehreren Tätern zu tun? Das spektakuläre Ablenkungsmanöver, das dem Mord vorausgegangen war, deutet nämlich darauf hin, dass auch ein Komplize seine Finger im Spiel haben muss …
Der Ostfrieslandkrimi »Tod beim Spökenkieken« ist als Taschenbuch und als E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Einen Übersicht auf die Reihenfolge dieser Serie finden Sie hier.
Mehr über die Ermittler der Kripo Norden können Sie im Steckbrief erfahren.
Das Team von Ostfrieslandkrimi.de wünscht viel Spaß beim Lesen!