Lieber Rolf Uliczka, würden Sie den Lesern Ihrer beliebten Ostfrieslandkrimis erzählen, wie Sie den Herbst erleben? Genießen Sie ihn lieber zu Hause mit einer Tasse Ostfriesentee oder erleben Sie draußen die frische Luft und die bunten Farben? Was sind Ihre bevorzugten Tätigkeiten im Herbst?
Rolf Uliczka: Eine gute Frage, die mich tatsächlich zum selbstkritischen Nachdenken gebracht hat. Während meiner ersten beruflichen Laufbahn bei der Bundeswehr (28 Jahre) sind meine liebe Frau und ich viel mit unseren beiden Söhnen in den Ausläufern der schwäbischen Alp, später auf dem Truppenübungsplatz Münster-Handorf und ab Mitte der 80er Jahre in der Nord-Eifel zum Pilze sammeln gegangen. Das haben wir Ende der 80er Jahre eingestellt, nachdem im Raum Bonn ein „Tschernobyl-Regen“ runtergegangen war und die Pilze mit Cäsium 137 belastet waren (und zum Teil leider heute noch sind!). Das Wort vom „Goldenen Oktober“ hatte zu der Zeit für uns eine ge- und erlebte Bedeutung.
Während meiner zweiten beruflichen Laufbahn als Selbstständiger (20 Jahre) lernte ich vor allem, dass dies Wort eine doppelsinnige Bedeutung hatte: „Selbst und ständig“. In dieser Zeit fand „Goldener Oktober“ gerade mal im Urlaub statt.
Seit Beginn meiner Autorentätigkeit (seit 3 Jahren) versuche ich aus dem „Workaholic-Status“ wieder herauszufinden. Dabei hilft mir meine Frau sehr „fürsorglich“, in dem ich Aufträge zu ihrer Unterstützung in der Gartengestaltung erhalte. Toll daran ist, dass ich langsam wieder lerne auch die farbliche Veränderung im Garten und in der Natur wahrzunehmen. Meine Recherchefahrten – gerade im Herbst durch die vielen Laubbäume so toll gefärbte ostfriesische Landschaft und Küste – tun dann ein Übriges.
In den inzwischen elf Jahren bei den Saterfriesen haben wir uns angewöhnt, dass im Herbst und Winter aus der nachmittäglichen Kaffeezeit eine Teezeit mit leckerem Ostfriesentee und Kluntjes wird.
Weihnachten kommt mit Riesenschritten näher. Wie feiern Sie Weihnachten, haben Sie bestimmte Traditionen oder probieren Sie immer auch etwas Neues aus? Und wie schafft es ein Krimiautor, sich während der Vorbereitung für dieses Ereignis Zeit für das Schreiben zu nehmen?
Rolf Uliczka: Weihnachten wird bei uns traditionell gefeiert. Als Mitglied im Männergesangsverein ist damit auch das Singen in der Kirche verbunden. Zuhause gehört das gemeinschaftliche Tannenbaumschmücken genauso dazu, wie der Glühwein und der Weihnachtsbraten in Form einer Pute oder Gans. Da unsere Familie in ganz Deutschland verteilt ist, freuen wir uns immer sehr, wenn Kinder und Enkel einen Besuch einrichten können. Wie bei einem „Workaholic“ nicht anders zu erwarten, liegt – ich muss es leider gestehen – die Hauptlast der Vorbereitungen bei meiner lieben Frau. Daher versuche ich inzwischen die Schreibzeiten – entsprechend einer gelobten Besserung – einzurichten.
Haben Sie sich für das Jahr 2021 privat oder beruflich schon etwas Besonderes vorgenommen? Oder halten Sie nichts von großen Plänen, weil das Leben immer Überraschungen bereithält?
Rolf Uliczka: Die Erfahrungen zeigen, dass Überraschungen in der Regel von ganz alleine kommen. Trotzdem haben meine Frau und ich immer Pläne, was wir im kommenden Jahr gestalten möchten. Dabei legen wir großen Wert auf ein gemütliches Heim und einen einladenden Garten. Große Reisepläne für das Jahr 2021 könnten sich – genau wie in diesem Jahr – ganz schnell durch andere Prioritäten, auf die wir keinen Einfluss haben, in Luft auflösen. Daher schauen wir diesbezüglich einfach mal, was machbar sein wird.
Beruflich stehen für das nächste Jahr in meinen beiden Ostfrieslandkrimi-Serien: „Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln im Kreis Wittmund“ und „Kommissarin Femke Peters ermittelt im Kreis Aurich“, jeweils drei neue Fälle an.
Woran schreiben Sie gerade für den Klarant Verlag und worauf dürfen sich die Leser im neuen Jahr freuen?
Rolf Uliczka: Wir haben gerade in meiner zweiten Serie „Kommissarin Femke Peters ermittelt“ den zweiten Band herausgebracht. In der ersten Serie „die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln“ ist gerade der zwölfte Band ins Lektorat gegangen. Dieser wird voraussichtlich im Dezember dieses Jahrs noch erscheinen. Zugleich beginne ich gerade mit dem Schreiben des dritten Bandes der zweiten Serie. Es bleibt spannend, versprochen!
Meine lieben Leserinnen und Leser dürfen sich also im nächsten Jahr auf sechs neue Ostfrieslandkrimis von mir freuen.
Die Ostfrieslandkrimi-Serien von Rolf Uliczka:
Der neue Ostfrieslandkrimi »Fährentod auf Norderney« von Rolf Uliczka
Ein mysteriöser Mordfall überschattet die Ankunft der Norderney-Fähre auf der idyllischen Nordseeinsel. Zunächst scheint nur ein führerloser SUV die Abfahrt der Autos von der Fähre zu behindern. Doch in Wirklichkeit haben Kommissarin Femke Peters und ihr Team von der Kripo Aurich einen neuen Fall, denn der Fahrer liegt tot auf der Rückbank! Wer hat dem charismatischen ostfriesischen Immobilienunternehmer Günter Grundmann die tödliche Giftspritze verpasst? Die Ermittler stoßen auf eine Vielzahl an Verdächtigen. Gibt es einen Zusammenhang mit Grundmanns neuestem Bauprojekt auf Norderney, das erbitterte Proteste hervorrief? Oder steckt seine gehörnte Ex-Frau hinter der Tat, die er für die dreißig Jahre jüngere Vanessa verließ? Und hat die junge Schönheit nur mit dem renommierten Unternehmer angebandelt, um für einen Auftraggeber an brisante Dokumente zu gelangen? Nicht ohne Grund ist Vanessa plötzlich wie vom Erdboden verschluckt …
Der Ostfrieslandkrimi »Fährentod auf Norderney« ist als E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Viel Freude beim Lesen wünscht
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de