Rolf Uliczka: Reise zu den Kommissaren nach Wittmund!

Liebe Blogbesucher,

heute haben wir einen ganz speziellen Reisebericht des Krimiautors Rolf Uliczka vorliegen, auf den wir uns schon sehr gefreut haben:

 

Mein erster Besuch beim Kripoteam „Bert Linnig und Nina Jürgens“* im Kommissariat Wittmund.

Lange hatte ich diesem Tag entgegengefiebert, obwohl ich eigentlich nicht als besonders zartbesaitet gelte. Als ich mit meinen Ostfrieslandkrimis begann, hatte mir der damalige Verlag aus Leer die Siele an unserer ostfriesischen Nordseeküste zugeteilt. Was lag also für mich näher, als die Siele zu wählen, die ich bereits kannte. Meinen ersten Campingurlaub mit der Familie und mit einem (bis heute) befreundeten Ehepaar, hatten wir Pfingsten 1980 in Neuharlingersiel verbracht. Daher kannte ich natürlich auch bereits Carolinensiel, Harlesiel und Bensersiel. Und so entwickelte sich alles fast wie von selbst.

Die zuständige Polizeistation war damit automatisch das Kommissariat der Kreisstadt Wittmund. Also im Gegensatz zu der bekannten Fernsehserie „Mord mit Aussicht“, bei der es den Ort Hengasch in der Eifel tatsächlich gar nicht gibt, ist das Kommissariat in Wittmund keine Fiktion. In Bezug auf meine ersten beiden Bücher sah ich darin auch kein Problem. Als dann aber der dritte Fall dazu kam und ich alle drei Bände nunmehr als Selfpublisher sehr erfolgreich platzieren konnte – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle meine treuen Leserinnen und Leser – dachte ich das erste Mal daran, bei der Polizei in Wittmund nicht nur vorbei-, sondern auch reinzuschauen.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Dann ging nämlich auf einem alles ganz schnell. Ich war gerade mittendrin in meinem vierten Fall für meine Kommissare, Bert Linnig und Nina Jürgens, als der Klarant Verlag bei mir anklopfte. Als das Lektorat mir die Frage stellte, ob ich denn schon mal bei den Polizisten in Wittmund vorbeigeschaut hätte, konnte ich nur sagen, dass ich 28 Jahre selbst „Amtsschimmel“ gewesen wäre, aber demnächst mal einen Besuch dort ins Auge gefasst hätte.

Der Mann meiner Heil- und Chiropraktikerin ist Kriminalhauptkommissar im ostfriesischen Rhauderfehn und hat mir dann die Verbindung hergestellt, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Und dann stand der Termin, Mittwoch 14:30 Uhr. Das passte gut, denn ich hatte bereits um 10:30 Uhr einen Termin mit der Moderatorin, Ilka Wagner, aus dem „Kultur-Cafe“ des Wartburg-Radios, die zurzeit einen Urlaub in Dornumergrode verbrachte und ein Radiointerview mit mir aufzeichnen wollte. Ilka war eine tolle Gesprächsführerin und wir werden Euch das Interview nicht vorenthalten.

Danach blieb sogar noch Zeit, ein Versprechen einzulösen, nämlich ein Buch mit Widmung dem Hotelier, Heiner Groenhagen, von „Janssens Hotel“ im Hafen von Neuharlingersiel, vorbeizubringen, denn das Hotel spielt in meinem 5. Ostfrieslandkrimi, „Sektenmord in Neuharlingersiel“, mit. Und dabei durfte natürlich die berühmte Ostfriesentorte mit den in Weinbrand eingelegten Rosinen nicht fehlen.

 

Autor beim Kommissariat in Wittmund
Autor beim Kommissariat in Wittmund

 

Und dann war es soweit. Fünf Minuten vor der Zeit (ist des Soldaten Pünktlichkeit) standen meine Frau und ich zum ersten Mal auf der Treppe vor dem Eingang zum Kommissariat in Wittmund. Beim Betreten des Vorraumes mit dem Schalter des Diensthabenden, befiel mich fast so etwas wie Euphorie. Alles war, wie ich es beschrieben hatte. Der Uniformierte, der nach unserem Begehr fragte, hätte fast einer meiner Protagonisten, Polizeihauptwachtmeister Bernd Guben, sein können. Als ich ihm sagte, dass seine Kollegin, Nina Jürgens, uns erwarten würde und dass ich bereits fünf Bücher über das Kommissariat geschrieben hätte und froh sei, dass bereits der Eingangsbereich und die Treppe nach oben, absolut meinen Beschreibungen entspräche, antwortete er: „Haben Sie auch geschrieben, dass die Scheiben aus Panzerglas sind?“

Ich sagte ihm auf der Treppe in den ersten Stock (wie im Buch auch der Weg zu Nina und Bert), dass ich derart noch nicht ins Detail gegangen sei. Wir hatten kaum das erste Obergeschoss erreicht, da stand Nina bereits in der geöffneten Tür ihres Büros. Sie hatte wohl schon unsere Stimmen gehört. Oder es war wieder eine ihrer berühmten Intuitionen gewesen. Jedenfalls begrüßte sie uns sehr herzlich und bat uns in ihr Dienstzimmer.

Ich gebe zu, mein Herz pochte bis zum Hals. Im Vorbeigehen hatte ich bereits auf dem Gang einen kurzen Blick in die offene Tür zu einem Meetingraum, mit mehreren zusammengestellten Tischen in der Mitte und etlichen Stühlen drumherum, werfen können. Auch den gab es also wirklich. Der Anblick von Ninas Büro flashte mich aber völlig. Genau wie in meinen Büchern, eine offene Schrankwand mit Ordnern, der große Schreibtisch mit Telefonanlage, PC-Tastatur, Maus und Bildschirm und an der Seite vor dem Fenster ein sechseckiger Besprechungstisch, der liebevoll als kleine Kaffeetafel eingedeckt war. Was für ein Empfang!

Kaffeetisch bei Nina
Kaffeetisch bei Nina

Nina klärte uns auf, dass Bert, obwohl zurzeit zur Polizeiinspektion nach Aurich abgeordnet, bereits auf dem Weg nach Wittmund sei. Ferner würde an dem Gespräch auch Sönke Nansen, der Leiter der Spurensicherung, teilnehmen. Letzter betrat im gleichen Augenblick den Raum und stellte sich uns vor. Nina hatte gerade den Kaffee eingeschenkt, als Bert Linnig den Raum betrat und meine Frau und mich herzlich willkommen hieß.

Ob Nina extra zu unserer Begrüßung die schicke schwarze Polizeiuniform angezogen hatte, habe ich nicht erfragt, aber sie stand ihr gut, wie auch meine Frau später meinte. Unübersehbar ihre drahtige, schlanke und sportliche Figur. Eine Frau, die mancher Ganove sicher nicht unterschätzen sollte. Auch Bert, ganz wie wir ihn aus den Büchern kennen, seine Aura ließ einen sofort spüren, der sagt was er meint und tut was er sagt. Sönke ein großgewachsener Ostfriese, bei dem man selbst durch das Hemd sein Sixpack erahnen konnte.

Es entwickelte sich ein für mich hochinteressantes Gespräch, über Polizeiarbeit im Allgemeinen und im Speziellen in Bezug auf das Kommissariat Wittmund. Zu meiner Freude konnte ich feststellen, dass ich mit meinen Büchern – zum großen Teil sogar – sehr nahe an der Realität des hiesigen Polizeidienstes war. Welcher Teil davon nun aber Realität und welcher Fiktion ist, dass bleibt – schon aus Sicherheitsgründen – mein Geheimnis und das der Kriminalisten in Wittmund.

Zum Abschied freute es mich, dass ich mit der Übergabe meiner ersten fünf Bände aus der Ostfrieslandkrimi-Serie, der Ermittler, Bert Linnig und Nina Jürgens, „Hafenmord in Carolinensiel“, „Serienmord in Neuharlingersiel“, „Bauernmord in Bensersiel“, „Wattmord in Carolinensiel“ und „Sektenmord in Neuharlingersiel“, als Dauerleihgabe für das Kommissariat, dem Herrn „Bürokratius“ ein Schnippchen schlagen konnte. Als Geschenk hätten die Beamten das nämlich nicht annehmen dürfen.

Anstecknadel Polizei Wittmund
Anstecknadel Polizei Wittmund

Aus Datenschutzgründen habe ich hier die Namen meiner Protagonisten aus meinen Ostfrieslandkrimis verwendet. Dabei hat mich besonders gefreut, dass es Charaktere, wie ich sie beschreibe – offensichtlich auch gerade beim Kommissariat Wittmund – tatsächlich gibt. Ganz lieben Dank, auch im Namen meiner Frau, liebe Nina, lieber Bert und lieber Sönke, für den herzlichen Empfang, die interessanten und freundlichen Gespräche und die Anstecknadel des Polizeikommissariats!

* Ich hoffe, Sie sehen es mir nach, dass ich Ihre tatsächlichen Amtsbezeichnungen und Verwendungen ein wenig meinen Protagonisten angepasst habe.

 

 

 

 

 

Ostfrieslandkrimi.de bedankt sich bei Rolf Uliczka für den Bericht zu seinem Besuch im Kommissariat Wittmund und empfiehlt den aktuellen Roman des beliebten Krimiautors:

„Sektenmord in Neuharlingersiel“

Cover Ostfriesenkrimi Sektenmord in NeuharlingersielDie achtzehnjährigen Zwillinge Simon und Daniel Spiekermann sind spurlos verschwunden. Als unfreiwillige Mordzeugen waren sie ins Visier des organisierten Verbrechens geraten. Viel deutet darauf hin, dass sie sich im ostfriesischen Neuharlingersiel aufhalten, und die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund nehmen die Ermittlungen auf. Was die Polizei nicht ahnt: Auf einem abgeschiedenen Hof haben die Brüder Unterschlupf bei einer Sekte gefunden, in deren Obhut sich die dubiosesten Gestalten befinden … Wochen später: Im Knyphauser Wald bei Wittmund werden ein junger Mann aus Neuharlingersiel und seine Freundin tot aufgefunden. Besteht ein Zusammenhang mit dem Fall der vermissten Zwillinge? Sind Daniel und Simon noch am Leben? Ein weiterer grausiger Fund bringt die Ermittler einen entscheidenden Schritt weiter, und ab jetzt geht es Schlag auf Schlag …

Der Ostfrieslandkrimi „Sektenmord in Neuharlingersiel“ ist wahlweise als E-Book oder als schickes Taschenbuch erhältlich bei den bekannten Anbietern wie:

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Wollt ihr mehr über den Autor Rolf Uliczka erfahren?

Zum Autorenporträt geht es hier entlang.

Die Reihenfolge seiner bisherigen Ostfriesenkrimis findet ihr hier.

 

Viel Freude beim Lesen wünscht

das Team von www.ostfrieslandkrimi.de

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