Andrea Klier: Ostfrieslandkrimiwochen im KLARANT Verlag – Heute mit einem Interview & „Ostfriesisches Erbe“
Guten Morgen Ihr Lieben!
Heute haben wir in den „Ostfrieslandkrimiwochen“ ein Interview mit Andrea Klier für Euch.
Ihre Ostfrieslandkrimireihe „Hauke Holjansen ermittelt“ hat sich zu einem Highlight für Krimifans entwickelt und umfasst mittlerweile 7 Bände.
- Liebe Andrea, erzähle uns ein bisschen etwas über den Inhalt von Ostfriesisches Erbe und warum spielen deine Krimis ausgerechnet in Ostfriesland?
In diesem Krimi schicke ich mein Ermittlerteam auf die Ostfriesische Insel Borkum. Die Handlung dreht sich um den Besitzer einer privaten Klinik, um sein Testament und ein großes Erbe.
Natürlich geht es auch um Mord, und meine beiden Kommissare, Hauke Holjansen und Sven Ohlbeck, müssen die Verbindung und den Zusammenhang der einzelnen kriminellen Geschehnisse auf der Insel erst einmal finden und erkennen.
Warum meine Krimis in Ostfriesland spielen, ist leicht erklärt. Nachdem der Nordseeroman „Blütenmord“, eine Liebesgeschichte mit Krimihandlung, erfolgreich war, wurde ich von meiner Verlegerin gefragt, ob ich es nicht einmal mit einem Ostfrieslandkrimi versuchen möchte.
Die Idee gefiel mir, denn das raue Klima im Norden, die Strände, Leuchttürme, Moore, der Wind und die Gezeiten mit Ebbe und Flut und viele einsame Flecken bieten einen perfekten Hintergrund für eine Krimihandlung.
- In „Ostfriesisches Erbe“ spielen mehrere Handlungsstränge ineinander. Welche Methoden verwendest du, um den Überblick zu behalten, damit keine Ungereimtheiten entstehen?
Den Überblick zu behalten, ist manchmal recht schwierig. Bis alles passt, müssen öfter Änderungen vorgenommen werden, damit die eingestreuten Hinweise und Andeutungen für die Leser auch wirklich an genau der richtigen Stelle stehen, an der sie gebraucht werden.
In diesem Krimi habe ich die Geschichte rund um Marje, eine der Protagonistinnen, und ihre Probleme zuerst entworfen und geschrieben und diesen Part dann mit den anderen beiden Handlungssträngen verwoben.
Damit alles fließend ineinander übergreift, musste ich dabei wieder einiges abändern und anpassen. Um den Überblick zu behalten, arbeite ich mit einer gesonderten Datei, in der ich mir wichtige und zu erwähnende Informationen und Hinweise notiere, die ich dann einfärbe, sobald diese im Krimi eingebaut wurden.
Zusätzlich arbeite ich mit Papier und Bleistift und streiche durch, was ich bereits im Roman erwähnt habe und was so bleiben kann.
Auch wenn mir zwischendurch noch etwas Entscheidendes einfällt, wird das in meinem Block notiert. In dieser Phase bin ich dann von Notizen, Anmerkungen und Zetteln umgeben.
- In der Nebenhandlung geht es auch um Doping, Medikamentenfälschungen, Erpressung und vergiftete Lebensmittel im Supermarkt. Wie ist dir die Idee zu dieser Thematik gekommen?
Doping und Medikamentenfälschungen sind gerade hochaktuelle Themen. Da sich meine Handlung rund um eine Privatklinik und das dazu gehörige Sanatorium dreht, einige Personen im Krimi Ärzte sind und auch zwei ehemalige Profisportler mitspielen, boten sich die Themen geradezu an.
Mein Ermittlerteam sollte auch genügend Aufgaben bekommen, damit wollte ich die Versetzung von gleich zwei Kommissaren auf die Insel rechtfertigen.
Wichtig war mir, dass mein Zweierteam, rein technisch gesehen, die ihnen gestellten Aufgaben gar nicht allein bewältigen kann, denn ich brauchte einen Grund, um die angeheuerte Hilfstruppe mit auf die Insel zu bekommen.
Dadurch wurde auch die Unterbesetzung der Polizei ein latentes Thema der Handlung. Meine Kommissare müssen Eigeninitiative entwickeln, um ihren aktuellen Fall lösen zu können.
Diese Idee kam mir durch einen echten polizeilichen Observationsbericht.
Die vergifteten Lebensmittel im Supermarkt und die Erpressung brauchte ich für die Haupt- und die Nebenhandlung.
- Der Friesenkrimi ist hauptsächlich auf die Nordseeinsel Borkum konzentriert. Was fasziniert dich an dieser Insel als Tatort und wie bist du auf so ein martialisches Mordinstrument wie die Harpune gestoßen?
Bei diesem Krimi wollte ich für meine Leser wieder einmal ein anderes Lokalkolorit wählen, und so kam mir die Idee, die Handlung vom Festland auf eine der Ostfriesischen Inseln zu verlegen. Bei der Entscheidung, welche der Inseln es dann sein sollte, half mir, dass Borkum als Leuchtturminsel und als Walfängerinsel bezeichnet wird.
Durch die Bezeichnung Walfängerinsel war mir dann klar, dass mein Mordinstrument eine Harpune ist, und nicht wie zuerst geplant ein Speer.
- Neu im siebten Band der Hauke-Holjansen-Reihe ist, dass bei einem geplanten Verbrechen (es geht um Mord) die Leser sozusagen live mit dabei sind und die Täter kennen. Warum hast du diese Vorgehensweise gewählt?
„Ostfriesisches Erbe“ ist mit über 300 Seiten mein bisher längster Krimi der Hauke-Holjansen-Reihe. Da mehrere Geschichten im Krimi ineinandergreifen, wollte ich einmal einen anderen Ansatz wagen. Mir war wichtig, dass die Leser nicht in jedem Handlungsstrang völlig ahnungslos sind, sondern miterleben, was einem unschuldigen Menschen angetan werden soll.
Damit die Spannung aufrechterhalten bleibt, hat das Opfer noch mit anderen Problemen zu kämpfen, und ob der Plan der Täter am Ende gelingt oder die anderen Umstände zu einer tragischen Wendung führen, bleibt bis zur Aufklärung offen.
Bei den Harpunenmorden tappen die Leser natürlich bis zum Ende im Dunkeln, ebenso darüber, wie alles miteinander zusammenhängt.
Ich bedanke mich für das Interview und wünsche allen Lesern spannende Krimistunden und eine schöne Zeit.
Kriminalistische Grüße
Andrea Klier
Wer jetzt neugierig geworden ist auf den 7. Band mit Kultkommissar Hauke Holjansen, der klickt hier und gönnt sich ein richtig spannendes Lesevergnügen!
Autorin: Andrea Klier
Genre: Ostfrieslandkrimi
ISBN: 9783955734916
Preis: 3,99 Euro
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Kurzbeschreibung: Die ostfriesische Insel Borkum erlebt düstere Zeiten. Ein Arzt wird tot aufgefunden, mit den Stichwunden einer Harpune, und der Besitzer einer Lebensmittelkette wird erpresst. Gibt es zwischen den Fällen einen Zusammenhang? Hauptkommissar Hauke Holjansen und sein Kollege Sven Ohlbeck werden auf die Insel geschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Ermittlungen führen sie zu Brun van der Heyde, dem Besitzer einer renommierten Privatklinik. Er ist schwer krank, und etliche Personen sind an der Änderung seines Testaments interessiert. Als ein weiterer Harpunenmord geschieht, stellt sich die Frage: Geht es um Rache oder steckt ein gigantisches Erbe dahinter? Die Serie der Verbrechen reißt nicht ab, und die Kommissare stoßen immer tiefer in ein schier endloses Netz krimineller Machenschaften …
Euer Team von www.ostfrieslandkrimi.de