Interview mit der Ostfrieslandkrimi-Autorin Sina Jorritsma zum neuen Kriminalfall für die Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll auf Borkum.
Ihr neuer Ostfrieslandkrimi „Friesenbäcker“, der auf Borkum spielt, ist erschienen. Worum geht es?
Sina Jorritsma: „Friesenbäcker“ ist bereits der einundfünfzigste Ostfrieslandkrimi in meiner erfolgreichen Serie mit den Kult-Kommissaren Mona Sander und Enno Moll. Mona will eigentlich nur vor den Traualtar treten, um ihrem langjährigen Freund Jan Lummer das Jawort zu geben. Doch ausgerechnet an diesem Freudentag ereignet sich ein spektakulärer Mord auf der idyllischen Ferieninsel: Der Bäcker Joris Krog wird getötet, erstickt in seinem eigenen Brotteig. Gibt es etwa einen Zusammenhang mit Monas Eheschließung? Immerhin stammt die Hochzeitstorte aus seiner Backstube. Doch dann wird ein wertvoller Gegenstand entdeckt, der dem Fall eine ganz andere Wendung gibt. Mona und ihr Trauzeuge Enno müssen ihre kriminalistischen Fähigkeiten völlig ausschöpfen, um den Täter zu entlarven und eine tückische Intrige zu entkräften.
Für Kommissarin Mona Sander steht ein Disziplinarverfahren im Raum. Ist wieder mal ihr überschäumendes Temperament mit ihr durchgegangen?
Sina Jorritsma: Nein, diesmal hat Mona sich ausnahmsweise beherrscht 😉 Vielmehr geht es um ein wertvolles gestohlenes Schmuckstück, das ihr untergeschoben werden sollte. Das Brisante daran: Wegen der Renovierung des geerbten Friesenhauses stecken die Kommissarin und ihr frisch angetrauter Ehemann tatsächlich finanziell in der Klemme und könnten einen solchen Wertgegenstand dringend gebrauchen, um ihn zu Geld zu machen. Wer wusste von Monas Geldsorgen? Und wer hasst sie so sehr, dass er sie in Schwierigkeiten bringen will? Bei der erfolgreichen Mörderjägerin herrscht ja kein Mangel an Widersachern …
Eine wichtige Rolle spielt in dem Ostfrieslandkrimi die Hochzeitstorte. Und Mona hat sich darauf einen Leuchtturm gewünscht …
Sina Jorritsma: Ja, denn Jan Lummer wollte ursprünglich ein Paar Handschellen aus Marzipan auf der Torte platziert haben. Und davon war die Kommissarin überhaupt nicht begeistert, denn in ihren Augen ist die Eheschließung nicht eine Art von Verhaftung. Diese Symbolik gefiel ihr überhaupt nicht. Also bat sie den Bäcker, stattdessen einen Marzipan-Leuchtturm auf dem Back-Kunstwerk anzubringen – ein Licht, das in die Zukunft leuchtet, was ja auch eine viel schönere Assoziation ist.
Und Leuchttürme sind doch auf Borkum etwas ganz Besonderes?
Sina Jorritsma: Ja, es gibt insgesamt drei dieser Bauwerke:
Der Alte Leuchtturm entstand ursprünglich 1576 als Tagesmarke für die Schifffahrt, wurde dann 1817 mit Parabolspiegeln und Öllampen zum nächtlichen Leuchtfeuer nachgerüstet. Besonders sehenswert ist, dass zu seinen Füßen zahlreiche Borkumer Walfänger begraben liegen. Dieser Turm ist wirklich ein Stück Inselgeschichte.
Der Neue Leuchtturm befindet sich viel näher am Strand und existiert auch schon seit 1879. Er darf von Besuchern erklommen werden – wenn man die 308 Stufen hinter sich gebracht hat, wird man auf der Aussichtsplattform mit einem wunderbaren Blick auf das Eiland und die Nordsee belohnt.
Der Elektrische Leuchtturm mit seinem typischen weiß-rot gestreiften Anstrich schließlich ist das jüngste der drei Bauwerke. Seit 1890 steht er auf der Randdüne südlich des Ortszentrums und dient heutzutage als Radarantennenträger der See-Verkehrssicherung an der Emsmündung.
Einige Szenen Ihres Ostfrieslandkrimis spielen am Waldlehrpfad im Borkumer Naturschutzgebiet. Was ist das genau?
Sina Jorritsma: Borkum besteht nicht nur aus Strand und Nordsee, sondern hat auch eine sehr vielfältige und abwechslungsreiche Flora und Fauna vorzuweisen. Der Waldlehrpfad führt von der Ostfriesenstraße bis zum Emmich-Denkmal. Man kann dort inmitten von Bäumen und Sträuchern wunderbar spazieren gehen und dabei auf den Hinweistafeln lesen, welche Pflanzen man gerade betrachtet. Gerade für Großstädter ist es spannend, wie vielfältig die Inselnatur ist. Und wenn es dämmert oder der Himmel stark bewölkt ist, entsteht am Naturlehrpfad eine ganz besondere, romantisch-unheimliche Atmosphäre … es ist kein Zufall, dass ich bereits zum zweiten Mal diesen Schauplatz für einige Szenen meiner Ostfrieslandkrimis ausgewählt habe.
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi von Sina Jorritsma:
»Die Leiche steckt kopfüber im Brotteig!« Ihren Hochzeitstag hat sich die Borkumer Kommissarin Mona Sander nun wirklich anders vorgestellt. Aber Mord ist Mord und so beginnt sie unmittelbar nach dem Jawort zusammen mit ihrem Trauzeugen, Oberkommissar Enno Moll, mit den Ermittlungen. Wer hat dem sympathischen Bäcker Joris nach dem Leben getrachtet? Der Verdacht konzentriert sich zunächst auf die beiden Angestellten Chris Thaler und Franka Bartels, die spurlos verschwunden sind. Aber auch die Ehefrau scheint ein Motiv gehabt zu haben, denn Joris war kein Kind von Traurigkeit gewesen. Selbst die Kommissarin hatte sich eindeutiger Angebote erwehren müssen! Bizarr wird es, als in Monas Hochzeitstorte ein gestohlenes Diamantencollier auftaucht und die Spur zum Frauengefängnis auf das Festland führt. Was verbirgt Joris’ Vater, der in der ganzen Sache offensichtlich seine Finger im Spiel hatte? Ein kniffliger Fall für die beiden Kommissare auf Borkum, der sie auch emotional fordert, da Mona plötzlich selbst in den Fokus gerät und ein Disziplinarverfahren im Raum steht …
Der Ostfrieslandkrimi „Friesenbäcker“ ist bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher finden Sie hier.
Mehr über die Serie können Sie im Steckbrief erfahren.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de