Die Leseprobe zu „Sandmord auf Langeoog“ – Dem spannenden Ostfrieslandkrimi zur Reihe „Die INSEL Polizei“!
In den Dünen von Langeoog wird eine Leiche entdeckt – ohne Identität, aber mit einer geheimnisvollen Vergangenheit. Die Ermittler tauchen im neuen Ostfrieslandkrimi in ein Netz aus Lügen und düsteren Geheimnissen ein.
Jetzt die spannende Leseprobe lesen und genießen:
Jonte Visser und Fenja Bruns, die beiden Kriminalkommissare der Polizeiwache Langeoog, machten an diesem Morgen eine Rundfahrt über die Insel mit dem Dienstfahrrad. Es hatte am vergangenen Tag und bis tief in die Nacht hinein einen furchtbaren Sturm gegeben. Jetzt war es Aufgabe der beiden Polizisten zu überprüfen, ob es noch irgendwo unentdeckte Schäden gab, die dringend behoben werden mussten.
Hindernisse zum Beispiel, die Straßen und Wege versperrten, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer von Häusern, die zurzeit nicht bewohnt wurden, weil zum Beispiel die Bewohner verreist waren. Die Polizeiwache lag in der Kaapdüne 5 und von dort aus waren sie vor etwa einer halben Stunde losgefahren. Eine Fahrt gehörte zu den eher gemütlichen Einsätzen der beiden Polizisten.
Und abgesehen davon war man an der frischen Luft und hatte eine fantastische Aussicht über die Dünen, den Strand und die Nordsee. Inzwischen hatte sich das Wetter beruhigt. Die Wolkengebirge hatten ihre Farbe verändert.
Sie waren jetzt nicht mehr dunkelgrau bis schwarz so wie am Vortag, sondern weiß und wurden von der Sonne durchleuchtet, sodass ein ganz eigentümlicher Schimmer von ihnen ausging. Ein Anblick, wie es ihn nur in Ostfriesland gab, wie viele bestätigten, die es das erste Mal sahen. Und ganz besonders galt das natürlich für die ostfriesischen Inseln.
Plötzlich hielt Jonte an. Er stieg von seinem Dienstrad und nahm sein Fernglas. Irgendetwas schien sein besonderes Interesse geweckt zu haben.
Fenja Bruns fuhr erst noch ein paar Meter weiter und hielt dann ebenfalls an. »Was ist los, Jonte?«, fragte die Kommissarin.
»Einen Moment«, sagte ihr Kollege.
Er schien sehr konzentriert zu sein. Fenja Bruns ließ den Blick umherschweifen, um herauszukriegen, worauf sich der Kriminalhauptkommissar jetzt wohl gerade so fokussiert hatte. Es musste ja schließlich etwas sein, das wichtig genug war, um deswegen die Fahrt zu unterbrechen.
Irgendein Sturmschaden vielleicht? Aber alles, was Fenja sah, waren Dünen, Strand, Wellen und Wolken und ein paar Vögel, die am Himmel herumkreisten. »Fenja, sieh dir das mal an. Komm am besten mal genau hierher, wo ich jetzt stehe, und dann guck hier durchs Fernglas. Das glaubst du nicht, was ich gerade gesehen habe.«
»Was denn?«
»Ja, schau es dir selber an. Ich will ja nicht, dass du mit einer vorgefassten Meinung an die Sache rangehst. Um ein Haar hätte ich es auch übersehen. Naja, sowas sieht man nicht alle Tage.«
Fenja stellte ihr Rad hin und ging zu ihrem Kollegen.
Der überprüfte nochmal alles, die Einstellung seines Fernglases und die Position, die Ausrichtung, und dann sagte er: »Jetzt guck mal genau in diese Richtung.«
»Ich sehe nichts«, sagte sie.
»Ein bisschen mehr nach links, ein klein bisschen.«
»Das darf doch nicht wahr sein«, entfuhr es Fenja dann.
»Dann siehst du also auch das, was ich gesehen habe. Da ragt eine Hand aus der Düne mit einem Stück vom Arm.«
»Ja, ganz genau.« Fenja nahm das Fernglas von den Augen. »Alle Achtung, dass du das bemerkt hast. So ohne Fernglas sieht man das gar nicht so richtig.«
»Also entweder hat da jemand ein blödes Strandspiel gemacht und sich im Dünensand eingegraben oder derjenige wurde vergraben«, stellte Jonte Visser fest.
»Und vermutlich zuvor ermordet«, ergänzte Fenja.
Jonte seufzte. »Jedenfalls glaube ich nicht, dass der Sturm so heftig war, dass dadurch jemand mit Dünensand begraben werden könnte.«
»Du willst jetzt aber nicht mit einer vorgefassten Meinung der Beweisaufnahme vorgreifen, Jonte, oder? Ehrlich?«
»Nein, natürlich nicht. Aber die Gedanken sind ja frei, oder?«
»Sicher.«
»Also würde ich sagen, schauen wir uns das mal an.«
*
Wenig später erreichten Jonte Visser und Fenja Bruns die Düne, aus der der Arm ragte. Glücklicherweise reichte der befestigte Weg ziemlich nah an die Stelle heran. Das würde vermutlich die Bergung der Leiche vereinfachen.
Dass die eingegrabene Person noch lebte, war völlig ausgeschlossen. Schon die Färbung der Hand sprach dagegen. Jonte fühlte aber trotzdem sicherheitshalber den Puls, nachdem er sich Latexhandschuhe übergezogen hatte.
Da war allerdings nichts zu fühlen. Er sah Fenja an und schüttelte den Kopf.
»Ich würde mal sagen, dass das eine Männerhand ist«, meinte Fenja.
Jonte nickte. »Kann ich so unterschreiben«, bestätigte er. »Das ist natürlich jetzt ein bisschen doof.«
»Was ist doof?«, wollte Fenja wissen. »Meinst du, dass wir keinen Spaten zum Graben dabeihaben?«
»Ganz genau«, bestätigte Jonte.
»Naja, das ist wie meistens. Wenn man sowas mal braucht, hat man es nicht dabei«, seufzte Fenja. »Aber mit der Hand werden wir diese Sandmassen ganz sicherlich nicht bewältigen können.«
»Dann schlage ich jetzt mal Folgendes vor, Fenja.«
»Bin ganz Ohr, Jonte.«
»Also ich fahre jetzt nochmal zurück zur Polizeistation und hole unsere Klappspaten. Und du sicherst hier den Tatort!“…
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi:
»Da ragt eine Hand aus dem Dünensand!« Bei einer Kontrollfahrt über die Insel machen die Langeooger Kommissare Fenja Bruns und Jonte Visser eine schockierende Entdeckung: In einer Düne liegt eine vergrabene Leiche! Doch wer ist das Mordopfer?
Der Unbekannte hat weder Papiere noch ein Handy bei sich. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel – bis Jontes Vater Ubbo Visser eine überraschende Spur liefert: Er hat vor wenigen Tagen mit dem Toten, der sich Dietmar nannte, in einer Kneipe ein Bier getrunken. Dann tauchen Hinweise auf zwei verschiedene Frauen auf, die mit Dietmar gesehen wurden – und beide trugen einen Ehering. Ein Eifersuchtsdrama?
Während die Inselkommissare die Identität des mysteriösen Dietmar aufdecken, geraten sie in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen. Und stellen fest, dass die Ehefrau des Toten ihn offensichtlich auch nach mehreren Tagen nicht als vermisst gemeldet hat …
Der Ostfrieslandkrimi ist als E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher finden Sie hier.
Viel Freude beim Lesen wünscht
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de