Interview zum Ostfrieslandkrimi „Sandmord auf Langeoog“: Autorin Julia Brunjes spricht über den neuesten Fall der INSEL-Polizei auf Langeoog.
»Sandmord auf Langeoog« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es?
Julia Brunjes: Bei der Rundtour der beiden Kommissare mit dem Fahrrad entdeckt Kommissar Jonte Visser durch Zufall einen Arm, der aus dem Sand einer Düne herausragt.
Zusammen mit seiner Kollegin Fenja Bruns begibt er sich dorthin. Die beiden stellen fest, dass da offenbar ein Toter unter der Düne begraben liegt. Ein Mordopfer, wie sich herausstellt. Am Tag zuvor hatte es einen schweren Sturm gegeben und der hat offenbar dazu geführt, dass die vergrabene Leiche jetzt ans Tageslicht gekommen ist.
Aber der Tote gibt einige Rätsel auf. Es steht fest, dass er erst vor Kurzem ermordet wurde, aber ansonsten ist nahezu alles unklar.
Zunächst dreht sich einiges um die Identität des Toten, der weder Papiere bei sich hat noch vermisst zu werden scheint. Wie gehen die Inselkommissare vor, um dieses Rätsel zu lösen?
Julia Brunjes: Das Merkwürdigste ist, dass er keine Schuhe an hatte. Wer begibt sich auf Socken zu einem Spaziergang in die Dünen? Der Schluss liegt nahe, dass er nicht hier starb, sondern an einem Ort, wo man ohne Socken herumläuft. Im heimischen Wohnzimmer zum Beispiel.
Aber wer eine Leiche transportieren möchte, braucht dazu ein geeignetes Verkehrsmittel. Jetzt gibt es aber auf Langeoog nur wenige Privilegierte, denen dort das Autofahren gestattet ist. Auf diese Weise gerät eine Arztpraxis in den Fokus. Oder hat der Täter doch ein Lastenrad oder eine Elektrokarre benutzt?
Die Ermittler gehen einfach systematisch vor und nutzen alle Informationsquellen, die ihnen zur Verfügung stehen. So kommen sie nach und nach auch der Identität des Toten auf die Spur.
Laut dem Klappentext hatte Ubbo Visser mit Dietmar, so heißt das Mordopfer, in ›einer‹ Kneipe ein Bier getrunken – etwa nicht im Harpunier?
Julia Brunjes: Nein, Ubbo war in einer urigen Kneipe am Anleger, die von einem norddeutschen Charakter-Typen mit interessanter Vergangenheit betrieben wird. Da trifft er den Dietmar – und hält einen Klönschnack mit ihm. Später stellt sich heraus: Der Wirt hat ihn dort schon mal gesehen – mit einer Frau. Später wurde »Dietmar« an anderer Stelle gesehen – aber mit einer anderen Frau. Interessanterweise tragen beide Frauen einen Ehering.
Zwei verheiratete Frauen wurden also mit dem späteren Opfer gesichtet. Verdichten sich im Laufe der Ermittlungen die Hinweise auf ein Eifersuchtsdrama?
Julia Brunjes: Zwei Frauen mit einem Ehering in Dietmars Gesellschaft, ein möglicherweise eifersüchtiger Ehemann, der als einer der wenigen auf der Insel überhaupt über ein Transportmittel verfügt, mit dem man eine Leiche halbwegs unfallfrei in die Einsamkeit der Dünen transportieren kann, aber angeblich über ein wasserdichtes Alibi verfügt, und eine Ehefrau, die sich tagelang gar nicht wundert, dass ihr Mann verschwunden ist, und auch keine Vermisstenanzeige aufgegeben hat – das ist die komplexe Gemengelage in diesem Fall, die die Ermittler zu bewältigen haben.
Da hilft nur eins: sorgfältige Ermittlungen, Schritt für Schritt.
Eine Hand, die aus dem Dünensand ragt – das ist zugleich eindrücklich und schaurig. Wie wichtig ist die Eingangsszene für den Erfolg eines Krimis?
Julia Brunjes: Eine gute Eingangsszene ist für jede Geschichte entscheidend. Man muss die Aufmerksamkeit des Lesers gewinnen. Wenn man das auf den ersten Seiten nicht schafft, wird es schwierig, dies später noch hinzukriegen.
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi:
»Da ragt eine Hand aus dem Dünensand!« Bei einer Kontrollfahrt über die Insel machen die Langeooger Kommissare Fenja Bruns und Jonte Visser eine schockierende Entdeckung: In einer Düne liegt eine vergrabene Leiche! Doch wer ist das Mordopfer?
Der Unbekannte hat weder Papiere noch ein Handy bei sich. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel – bis Jontes Vater Ubbo Visser eine überraschende Spur liefert: Er hat vor wenigen Tagen mit dem Toten, der sich Dietmar nannte, in einer Kneipe ein Bier getrunken. Dann tauchen Hinweise auf zwei verschiedene Frauen auf, die mit Dietmar gesehen wurden – und beide trugen einen Ehering. Ein Eifersuchtsdrama?
Während die Inselkommissare die Identität des mysteriösen Dietmar aufdecken, geraten sie in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen. Und stellen fest, dass die Ehefrau des Toten ihn offensichtlich auch nach mehreren Tagen nicht als vermisst gemeldet hat …
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Viel Freude beim Lesen wünscht
Das Team von www.ostfrieslandkrimi.de