In der vergangenen Woche ist „Das letzte Ultimatum“ erschienen, der neue Ostfrieslandkrimi von Andrea Klier. Kurz nach Erscheinen von Teil 5 ihrer Hauke-Holjansen-Krimis hat sich die sympathische Autorin zu einem Interview mit ostfrieslandkrimi.de bereit erklärt. Andrea Klier spricht über ihr neues Buch und über die Hauptfigur Hauke Holjansen. Sie erzählt, was sie zum Schreiben inspiriert und weshalb Krimis für sie ein ganz besonderes Genre sind.
Gerade ist der Ostfrieslandkrimi „Das letzte Ultimatum“ von Ihnen erschienen? Was erwartet interessierte Leser?
Interessierte Leser erwartet diesmal eine Geiselnahme, die auch Hauptkommissar Hauke Holjansen persönlich betrifft. Innerhalb weniger Tage werden in Ostfriesland mehrere Frauen entführt und die Polizei mit einer Forderung erpresst.
Das Besondere an diesem Fall ist ein psychologischer Effekt, den hauptsächlich Opfer von Geiselnahmen entwickeln, wenn sie ihre Selbstständigkeit und die Kontrolle über ihr Leben verlieren. Es geht um ein schwerwiegendes Problem, das durch die Extremsituation entsteht, um Selbstschutz und um eine Strategie zum Überleben. Die Geschichte erzählt von den Problemen der Polizei und den Ängsten der Angehörigen, vor allem, wenn der Entführer sein tödliches Ultimatum setzt.
„Das letzte Ultimatum“ ist nun schon der fünfte Ostfrieslandkrimi rund um den ostfriesischen Kommissar Hauke Holjansen. Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre Geschichten? Was inspiriert Sie?
Ideen, Themen oder Figuren ergeben sich oft aus eigener Erfahrung, wie im Fall von „Ostfriesische Rache“ die Figur des Onnos. Bei dem Verhalten von Knippkook wurde ich durch meine liebenswerte Hündin, die leider letztes Jahr und im hohen Alter gestorben ist, inspiriert. Und was die Bösewichte betrifft, wäre da noch mein Mann, eine unerschöpfliche Quelle an Bosheit und ironischer Schlagfertigkeit. Der letzte Satz schmeichelt ihm natürlich, und er akzeptiert das problemlos mit einem „Jo, stimmt.“ Da wir schon über 30 Jahre miteinander verheiratet sind, scheint es so, als würde es mich zum Bösen hinziehen.
Was meine Inspiration betrifft, so hilft mir das Vertrauen darauf, dass mir etwas einfällt, wenn ich es brauche. Dazu gehört auch Geduld, denn manchmal muss ich warten, bis etwas in mir aufsteigt oder von innen auf mich zukommt. Zum Nachdenken helfen mir Spaziergänge in der freien Natur, hauptsächlich in der Nähe von Bäumen fällt mir immer etwas ein, ebenso bei Wind und Regen.
Typisch für Ihre Krimis ist ein Mix aus Spannung und Gefühl, und womöglich ist ja genau dieser Mix der Grund dafür, dass die Hauke-Holjansen-Krimis so erfolgreich sind. Apropos Gefühle, was in den bisherigen Teilen der Serie auffiel: Bislang war Hauke Holjansen immer Single. Wird das so bleiben oder wird es in zukünftigen Büchern der Reihe vielleicht auch im Privatleben des Hauptkommissars turbulenter?
Ob er Single bleibt? Hauke stellt sich diese Frage manchmal selbst, natürlich nur privat und ohne dass es die Leser bemerken. Im Moment fehlt ihm schlicht die Zeit und die Gelegenheit, um in dieser Richtung aktiver zu werden, denn dazu gibt es zu viel Ermittlungsbedarf.
Aber wenn einmal die Richtige kommt, wird Hauke die Gelegenheit nicht verpassen.Was die Turbulenzen betrifft: In „Friesische Zerstörung“ erzählt er von einer Frau, die er gern geheiratet hätte, aber es ging damals etwas schief. Das war nur eine Episode in seinem Leben, es gibt noch andere Geschehnisse, die bislang jedoch unerwähnt geblieben sind. Nur so viel: Diese Frau war nicht die einzige Frau in Hauke Holjansens Leben und wird es vermutlich auch nicht bleiben.
Geplant ist etwas, aber das dauert noch, und verraten möchte ich darüber noch nichts.
Aus welchem Grund würden Sie „Das letzte Ultimatum“ Nordseeurlaubern und Ostfrieslandinteressierten empfehlen?
Da gibt es gleich mehrere Gründe:
- Ostfriesland ist ein „Vulkan“, der unter der Oberfläche brodelt. Die Hauke-Holjansen-Krimis geben einen ersten Einblick.
- Zur Unterhaltung und um sich auf Ostfriesland einzustimmen.
- Es ist eine psychologisch interessante Geschichte, bei der die Leser mitermitteln können.
- Und der wichtigste Grund ist der, dass ich mich riesig über jedes gelesene Exemplar freue.
Sie arbeiten seit 1997 als freie Autorin, und seit 2004 auch hauptberuflich. In dieser Zeit waren Sie in verschiedenen Genres unterwegs, Ihr Kinderbuch „Sturmwind – Die Tochter der Magierin“ wurde mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Wenn Sie Ihre gesamte bisherige Laufbahn als Autorin betrachten, welchen Stellenwert nehmen Ihre Ostfrieslandkrimis ein? Ist dieses Genre für Sie etwas ganz Besonderes, Spezielles?
Krimis wollte ich schon immer schreiben, aber ich bekam immer nur Aufträge für Arzt- oder Liebesromane. Erst als meine Verlegerin vom Klarant Verlag mir die Chance dazu gab, konnte ich diesen lang gehegten Wunsch endlich in die Tat umsetzen.
Die Faszination beim Schreiben eines Krimis liegt für mich in dem anderen Aufbau des Romans, denn hier geht es um Verbrechen, um die Hintergründe und am Ende um die Lösung, die nicht zu schnell ersichtlich sein darf. Dabei gibt es vieles zu beachten, und auch zu recherchieren. Das Legen von falschen Spuren ist für mich immer wieder eine große Herausforderung.Der Stellenwert meiner Ostfrieslandkrimis ist hoch, denn es sind noch viele Folgeromane geplant.
Das Besondere an diesem Genre ist für mich persönlich das Team dieser Krimireihe, das mir bereits ans Herz gewachsen ist.
Ostfrieslandkrimi.de bedankt sich recht herzlich für das Interview!
Mehr über Andrea Klier und erfahren Sie auf der Webseite der Autorin oder auch in der Autorenvorstellung hier auf dem Blog.
Alle 5 Ostfrieslandkrimi-Bestseller von Andrea Klier auf einen Blick:
- „Lazarusmorde“: Hauke Holjansen Teil 1
- „Die schwarze Perle“: Hauke Holjansens 2. Fall
- „Ostfriesische Rache“: Hauke Holjansen zum Dritten!
- „Friesische Zerstörung“: Der 4. Fall von Hauke Holjansen
- „Das letzte Ultimatum“: Hauke Holjansens persönlichster Fall