Interview zum Ostfrieslandkrimi »Strandkörvmord in Neuharlingersiel« von Rolf Uliczka.
Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Strandkörvmord in Neuharlingersiel« ist erschienen. Worum geht es?
Rolf Uliczka: Eifersucht und Beziehungsprobleme gehören bei Gewaltdelikten zu den Klassikern der Kriminalstatistik. Genau darum geht es auch in meinem neuen Ostfrieslandkrimi. Manche Menschen scheinen in Bezug auf ihr gutes Aussehen und ihre Intelligenz von der Natur besonders gesegnet worden zu sein. Ob dies dann auch immer von einem besonders guten Charakter begleitet wird, ist allerdings die Frage. Insbesondere, wenn diese an und für sich ja positiven Eigenschaften nur zum eigenen Vorteil genutzt werden, wird es für das beteiligte Umfeld oft leider sehr gefährlich. Früher sprach man dann gerne vom Wolf im Schafspelz.
Sie sprechen vom späteren Mordopfer Benny. Im Klappentext ist von einer Strafakte die Rede. Was hat sich Benny zuschulden kommen lassen?
Rolf Uliczka: Die Bezeichnung Schlitzohr wäre für Benny eine schmeichelhafte Fehleinschätzung. Im Hinblick auf die Spannung im Buch möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Nur so viel: Er erhielt mit einem Freund eine Jugendstrafe in Form von Sozialstunden wegen eines Einbruches in einer Gartenlaube und der Entwendung von Unterhaltungselektronik. Damit ist er sehr gut davongekommen. Zur Bestätigung weiterer Ermittlungsergebnisse der Polizei fehlten leider gerichtsfeste Indizien.
Das Mordopfer war ein Gigolo, wie er im Buche steht. Wie kamen Sie auf die Idee, das Motiv des Verführers im »Strandkörvmord« umzusetzen?
Rolf Uliczka: Benny gehörte zu den Menschen, mit denen es die Natur in Bezug auf das Aussehen besonders gut gemeint hatte. Nicht nur optisch ein Traummann für manche Frau, er war auch ein äußerst charmanter Liebhaber. Aber hinter der schönen Fassade verbarg sich ein absoluter Egomane. Mancher würde sicher sagen, eine Geschichte, die das Leben schreibt, auch wenn es nicht immer so dramatisch mit einem Toten enden muss. Es reicht ja schon, wie die Statistik belegt, dass Untreue zu den Hauptursachen bei Scheidungen gehört. Dann darf es in einer Kriminalstory sicher auch schon mal etwas dramatischer enden.
Was ist das Besondere am Lokal Dattein?
Rolf Uliczka: Das Dattein ist genau das, was man sich unter einer urigen Hafenkneipe vorstellt: Mit über 300 Jahren gilt das Gebäude als eines der ältesten im Neuharlingersieler Kutterhafen. Passend dazu das absolut authentische Interieur: Boots- und Schiffsaccessoires, historische Gemälde und Fotos von Meer, Hafen, Kutter und Schiffen. Kulinarisch sorgt die Küche für Frühstück, Kaffee, Kuchen und kleine Speisen. Vor allem in der Saison unterhält Live-Musik von Bands und Einzelinterpreten bis nach Mitternacht die zahlreichen Gäste von nah und fern. Kurz gesagt: ein Publikumsmagnet!
Sie binden ja gleich zwei regionale Lokale in die Handlung Ihres neuen Krimis ein. Derzeit ist die Lage in der Branche bekanntlich bundesweit schwierig, unter anderem fehlen Fachkräfte. Wie nehmen Sie als Konsument die Situation der Gastronomie in Ostfriesland und im Saterland wahr?
Rolf Uliczka: Hier möchte ich vorwegschicken, dass es bei diesem nicht nur für Ostfriesland und die Küste wichtigen Thema weniger auf meine subjektive Wahrnehmung als Konsument ankommt. Denn wenn sicher nicht nur ich als Gast in der hiesigen Gastronomie bedient werde, dann ist scheinbar die Welt noch in Ordnung. Die eigentlichen Probleme spielen sich hinter den Fassaden und einer um den Gast bemühten Freundlichkeit ab! Die wahre Situation erfährt man, wenn auf den Inseln, beispielsweise in Bezug auf neue Ferienunterkünfte, von den Gemeinden die Reißleine gezogen wird. Das heißt, neue Unterkünfte werden nur noch genehmigt, wenn diese zur Vermietung des dringend benötigten Service-Personals auf den Inseln zur Verfügung stehen. Aber man erfährt auch mehr, wenn man sich mit Wirtsleuten unterhält, die darüber klagen, dass es immer schwerer wird, fachlich geeignetes und motiviertes Personal zu bekommen.
Der Klappentext zum Ostfrieslandkrimi von Rolf Uliczka:
»Benny wollte doch nur wie jeden Morgen seine Joggingrunde laufen!« Als der Strandkorbvermieter von Neuharlingersiel seinen morgendlichen Kontrollgang macht, traut er seinen Augen kaum: In einem der Strandkörbe liegt ein Toter – erschossen, wie das Loch im Shirt und der große Blutfleck unmissverständlich zeigen! Bei dem Opfer handelt es sich um den charmanten Saisonkellner Benny, der gerade im Kultlokal Dattein im Kutterhafen von Neuharlingersiel arbeitete. Doch hinter der charmanten Fassade verbergen sich Abgründe: Benny hatte nicht nur eine Strafakte, er war auch ein wahrer Herzensbrecher, der mit Vorliebe verheiratete Frauen verführte. Die ostfriesischen Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig nehmen mehrere Verdächtige ins Visier. Hat ein rachsüchtiger Ehemann Benny gezielt beim Joggen abgepasst? Oder liegt der Schlüssel zur Lösung des Falles in der düsteren Vergangenheit des Opfers? Ausgerechnet der Mann, der seit Jahren noch eine bittere Rechnung mit Benny offen hatte, macht nämlich zufällig gerade Urlaub in Neuharlingersiel …
Der Ostfrieslandkrimi »Strandkörvmord in Neuharlingersiel« ist als Taschenbuch und E-Book bei den bekannten Anbietern erhältlich wie:
Eine Übersicht über die Reihenfolge der Bücher finden Sie hier.
Mehr über die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig können Sie im Steckbrief erfahren.