Ostfrieslandkrimi-Wochen: Susanne Ptak über „Friesenspuk“

Susanne Ptak: Ostfrieslandkrimiwochen im KLARANT Verlag – Heute mit einem Interview & FRIESENSPUK

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Hallo Ihr Lieben!

Heute haben wir in den „Ostfrieslandkrimiwochen“ ein Interview mit Susanne Ptak für Euch zu ihrem Kurzroman Friesenspuk.

Ostfriesenkrimi Autorin Susanne Ptak

 

1. Liebe Susanne, erzähle uns ein bisschen etwas über den Inhalt von „Friesenspuk“ und die Protagonisten, die uns erwarten.

Aber sehr gerne. Die verwitwete Hilka Willms will endlich mit ihrem Leben weitermachen und das vorzugsweise nicht mehr in unmittelbarer Nähe ihrer ungeliebten Schwiegermutter. Darum zieht sie mit ihren Kindern Sina und Lars in das Haus, das sie noch vor seinem Tod gemeinsam mit ihrem Mann Jan gekauft hatte.

Sie hatten das Haus ausgesprochen günstig erworben und erst im  Nachhinein erfahren, dass es dort spuken soll. Dennoch lässt Hilka sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Aber schon in der ersten Nacht in der neuen Umgebung geschehen seltsame Dinge und am Morgen findet sie ein riesiges Holzkreuz vor ihrer Haustür, auf das mit roter Farbe eine eindeutige Warnung gemalt wurde …

Hilkas Schwager Jens ruft die mit ihm und seiner Frau Beate befreundete Kommissarin Annika Harms zur Hilfe und schon bald stellt sich heraus, dass sich hinter dem Spuk ein furchtbares Geheimnis verbirgt …

Cover Ostfriesenkrimi Friesenspuk von Susanne PtakAutorin: Susanne Ptak

Genre: Ostfrieslandkrimi

ISBN: 9783955734756

Preis: 2,99 Euro

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Weltbild

Thalia

 

2. Bald ist Halloween. Findest du, dass dein Roman mit seiner spookigen Art und der Geisterthematik gut in den Herbst passt?
Absolut! Obwohl ich persönlich ja zu jeder Jahreszeit gerne gruselige Geschichten lese. Doch wenn es schon früh dunkel wird und die Herbstnebel geheimnisvoll aus den Wiesen steigen, dann hat eine Spukgeschichte doch noch mal einen ganz besonderen Reiz.

3. „Friesenspuk“ ist ein Kurzkrimi. Deine Fans sind längere Krimis von dir gewöhnt. Was ist das Besondere für dich an einem Kurzkrimi? Ist es herausfordernder?

Eigentlich nicht. „Friesenspuk“ ist ja schon mein siebter Kurzkrimi. Fünf gibt es in der Sammlung „Ostfriesischer Nebel“ und dann noch  „Friesische Vergeltung“. Mir persönlich fiele es deutlich schwerer, mal so ein 600-Seiten-Werk zu schreiben. Vielleicht, weil ja schon sprichwörtlich in der Kürze die Würze liegt 🙂

Susanne Ptak Friesenspuk

 

4. Pfeifender Nordwind, Nebel, stürmische Flut und Gebälk, in dem es mächtig knarrt, laden doch regelrecht zu Spukgeschichten ein. Im alten Schulhaus in Rahe soll das verstorbene Rektorenehepaar rumoren, habe ich gelesen. Hast du auch schon mal davon gehört, dass es in Ostfriesland Spukhäuser bzw. Spukorte geben soll?

Ja, habe ich. Allerdings scheinen es deutlich weniger zu sein, als man bei dem von Dir in der Frage erwähnten Szenario annehmen könnte. Außer dem Spukhaus in Rahe weiß ich noch vom Friedhof in Emden-Tohlenswehr. Dort soll ein Mann mit roten Augen sein Unwesen treiben. Wer ihn sieht, kann nicht umhin ihm zu folgen und verschwindet auf Nimmerwiedersehen …

Spukiger Baum

 

Dann gibt es noch das Geisterschiff von Emden und die Geschichte will ich gerne erzählen: Ein gewaltiger Sturm tobte an der ostfriesischen Küste, als ein großes Handelsschiff von langer Fahrt zurückkehrte. Es hatte dem tosenden Wind und den wütenden Wellen getrotzt und es vom Meer auf die Ems geschafft. Der rettende Hafen war beinahe erreicht. Am Ufer standen angstvoll die Angehörigen der Seeleute. Schon drangen Wortfetzen der Kommandos, die der Kapitän seinen Männern zubrüllte, an ihre Ohren, und im fahlen Mondlicht, das hin und wieder durch die drohenden Wolken brach, sahen sie die Mannschaft mit den Segeln kämpfen.

Da erfasste mit einem Mal ein furchtbarer Windstoß das Schiff, riss es empor und warf es zurück in die brodelnde Flut, hob es erneut aus dem Wasser und wirbelte es herum, bis es schließlich mit schwerer Schlagseite auf den wilden Wellen lag. Die verzweifelten Schreie aus den Kehlen der vierzig Seeleute erreichten das Ufer und vor den Augen ihrer entsetzten Angehörigen sanken sie mitsamt ihrem Schiff in die Tiefe.

„Schick die Barge aus!“, riefen sie dem Hafenmeister zu. „Vielleicht können wir sie noch retten!“

Doch der Hafenmeister, der schon seit Langem mit dem Kapitän des Seglers verfeindet war, schaute nur grimmig aufs Wasser hinaus und entgegnete hasserfüllt: „Die Barge bleibt, wo sie ist. Nun ereilt den Kapitän genau das Schicksal, das er verdient.“

„Aber dein Sohn! Er ist doch auch an Bord!“

Der Hafenmeister sagte nichts darauf und starrte nur weiter auf die tosende Ems. Da fielen die Menschen über ihn her und zwangen ihn, den Schlüssel für das Wachboot auszuhändigen. Aber es war zu spät. Als die Barge endlich auslief, war vom Schiff und seiner Besatzung nichts mehr zu sehen.

 

Noch heute, wenn der Nordwestwind über den Dollart tobt und das Mondlicht um Mitternacht durch die über den Himmel jagenden Wolken auf die wütenden Wellen fällt, dann sieht man das Schiff unter vollen Segeln, hört die Kommandos des Kapitäns und das Klagen der Seeleute.

Schiff

 

5. Deine Leser interessiert bestimmt: Hast Du schon weitere Manuskripte für Ostfrieslandkrimis in Arbeit? Welche ostfriesischen Tatorte dürfen wir von dir noch erwarten in der Zukunft?

Gerade jage ich gemeinsam mit Doktor Josefine Brenner den Mörder eines chinesischen Au-Pair-Mädchens in Pilsum. Ansonsten weiß ich noch nicht genau, in welcher schönen Gegend Ostfrieslands ich demnächst mein Unwesen treiben werde. Was ich allerdings jetzt schon weiß – und das wird für manchen Leser vermutlich eine Überraschung sein –, im nächsten Jahr werde ich Ostfriesland für einen Krimi verlassen. Und ich verlasse nicht nur Ostfriesland, sondern gleich den europäischen Kontinent und erweitere meine kriminellen Machenschaften auf die USA, genauer gesagt auf Pennsylvania. Lasst Euch überraschen.

Pilsumer Leuchtturm

 

 

Wir wünschen Euch ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen mit den Ostfrieslandkrimis von Susanne Ptak!

Euer Team von www.ostfrieslandkrimi.de

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