Für alle Fans des ostfriesischen Kult-Kommissars Hauke Holjansen hat das Warten ein Ende. Mit „Ostfriesisches Erbe“ ist gestern Band 7 der beliebten Krimireihe von Andrea Klier erschienen. Dieses Mal geht es auf die Nordseeinsel Borkum, und der Fall hat es wirklich in sich …
Kurzbeschreibung des Krimis „Ostfriesisches Erbe“:
Die ostfriesische Insel Borkum erlebt düstere Zeiten. Ein Arzt wird tot aufgefunden, mit den Stichwunden einer Harpune, und der Besitzer einer Lebensmittelkette wird erpresst. Gibt es zwischen den Fällen einen Zusammenhang? Hauptkommissar Hauke Holjansen und sein Kollege Sven Ohlbeck werden auf die Insel geschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Ermittlungen führen sie zu Brun van der Heyde, dem Besitzer einer renommierten Privatklinik. Er ist schwer krank, und etliche Personen sind an der Änderung seines Testaments interessiert. Als ein weiterer Harpunenmord geschieht, stellt sich die Frage: Geht es um Rache oder steckt ein gigantisches Erbe dahinter? Die Serie der Verbrechen reißt nicht ab, und die Kommissare stoßen immer tiefer in ein schier endloses Netz krimineller Machenschaften…
Neugierig geworden? Als kleinen Einblick haben wir für euch eine Leseprobe aus dem Beginn des Buchs:
Der Albtraum
Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Die Spritze näherte sich dem Arm, Flüssigkeit tropfte von der Nadel.
„Das ist nur etwas zur Beruhigung. Nur etwas für die Nacht.“
„Nein, ich möchte das nicht.“
Er achtete nicht auf ihre Einwände und packte ihren Arm mit fester Hand.
Der Einstich schmerzte, ihr wurde schlecht, alles begann sich zu drehen. Sein Gesicht verschwamm, nur das Lächeln blieb.
Ein kaltes, selbstgefälliges Lächeln inmitten verschwommener Züge und böser kleiner Augen.
Nur etwas zur Beruhigung, hallte es in ihr nach. Nur etwas für die Nacht.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
Du bist nicht schwach, hämmerte ihr Puls. Du bist stark. Du kannst es. Du schaffst es.
Urplötzlich stand sie auf der Straße, den Speer in ihrer Hand.
Es war Nacht, nur das Licht der Straßenlaternen drang fahl von der Hauptstraße in die Seitengasse der Altstadt. Ein Betrunkener torkelte an ihr vorbei, lamentierend mit sich selbst, schimpfend, lallend.
Am Himmel waren kaum Sterne zu sehen. Nur am Boden schwebten vereinzelte Nebelfetzen über den Pflastersteinen. Stimmen drangen gedämpft aus einem Wirtshaus, Murmeln und Lachen, das Fauchen zweier Katzen aus einem Hof nahe des Flusses. Sonst umgab sie nichts, nur Dunkelheit und jetzt endlich … er!
Sie atmete tief durch, bog sich zurück und straffte den Rücken, bereit für den Wurf.
„Wer sind Sie?“, fragte er.
Hatte er sie nicht erkannt? Erinnerte er sich noch nicht einmal an sie? Hatte er die Vorkommnisse tatsächlich aus seinem Gedächtnis gelöscht?
„Verschwinden Sie.“ Er wagte es, sich einfach umzudrehen und zu gehen. Er ignorierte sie und dass sie ihn bedrohte. Es interessierte ihn nicht. Es beunruhigte ihn noch nicht einmal.
„Bleiben Sie stehen, und sehen Sie mir in die Augen“, befahl sie.
Er lachte nur, winkte ab und ging weiter.
Nicht von hinten, dachte sie, obwohl er es verdient hätte. Nie von hinten. Er sollte seine Chance kriegen. Er sollte sie kriegen.
Und ich will sein Gesicht und das Entsetzen seiner Augen sehen, dachte sie und setzte ihm nach. Sie überholte ihn und versperrte ihm den Weg.
„Das reicht jetzt“, fuhr er ungeduldig auf.
Ja, es reichte. Es war endlich so weit.
„Das ist nur etwas zur Beruhigung.
Es ist nur etwas für die Nacht. Die ewige Nacht.
Das Ende eines Albtraums. Meines Albtraums.“
Sie beugte sich zurück, holte aus und der Speer schoss nach vorn.
Er schrie laut, doch noch bevor der Speer sein Ziel erreichte, wachte sie auf und fuhr schweißgebadet in die Höhe (…)
Der neue Ostfriesenkrimi von Andrea Klier ist als E-Book für 3,99€ erhältlich bei den bekannten Anbietern wie Amazon oder Weltbild. Eine Übersicht über alle bisherigen Bände der beliebten Hauke-Holjansen-Reihe findet ihr hier!