Ostfriesentee ist Kulturerbe

In Ostfriesland trinkt man Tee. Viel Tee.

Um genau zu sein, trinkt jeder Ostfriese im Durchschnitt rund 300 Liter Tee pro Jahr, fast einen Liter pro Tag, das ist das Elffache des deutschen Durchschnittsverbrauchs.

Tee-mit-Sahnewolke
Ostfriesentee mit Sahnewolke. Bild: Riki1979/Wikimedia

Seit Dezember 2016 ist die ostfriesische Teekultur Bestandteil des immateriellen Kulturerbes Deutschlands. In der Liste sind (Stand Dezember 2018) insgesamt 88 immaterielle Traditionen und Bräuche verzeichnet.

Jeder Ostfriesland-Besucher merkt schnell, welche Bedeutung dem Heißgetränk hierzulande zukommt. Teetied ist eigentlich den ganzen Tag. Und ein Tee mit Sahne und Kluntje ist die traditionelle Art, einen Gast willkommen zu heißen. Oft serviert im traditionellen ostfriesischen Teegeschirr mit der Rose.

Teegeschirr Ostfriesische Rose
Teegeschirr „Ostfriesische Rose“ von der Wallendorfer Porzellan-Manufaktur. Bild: Gemeinfrei/wikimedia

 

Tee als Hauptgetränk setzte sich in Ostfriesland im 18. Jahrhundert durch, dokumentiert wird die Tradition in mehreren Teemuseen, eines davon in Leer.

Bünting Teemuseum Leer
Das Bünting-Teemuseum in Leer. Bünting, 1806 gegründet, ist heute eines der wichtigsten Unternehmen Ostfrieslands
Tee-Statue Teelke in Leer
Die Tee-Statue „Teelke“ befindet sich unweit des Teemuseums in Leer. Bild: Temmo Bosse/wikimedia/ CC BY-SA 3.0

In der Vergangenheit mussten die Ostfriesen schon mehrere „Teenotzeiten“ überstehen, was damit zusammenhängt, dass die Zutaten aus fernen Ländern wie Indien importiert werden. In Kriegszeiten kann dies schwierig werden. Doch die Ostfriesen sind hartnäckig. Im Zweiten Weltkrieg erstritten sie sich immerhin eine Ration von 20, später sogar 30 Gramm pro Monat je Erwachsenem – während der Rest der deutschen Bevölkerung leer ausging.

Quellen:

Wikipedia-Beiträge über die ostfriesische Teekultur und das immaterielle Kulturerbe.

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